Altmünsterkirche Mainz

Als letzte der drei Mainzer evangelischen Innenstadtkirchen wurde die Altmünsterkirche nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1958 bis 1960 wiedererrichtet. Der für den Wiederaufbau von Kirchen beider Konfessionen renommierte Architekt Heinrich Otto Vogel (1898–1994) beließ es jedoch nicht bei der Rekonstruktion der zuletzt 1895 grundlegend umgestalteten Kirche, deren Ursprungsbau auf die Jahre 1656 bis 1662 datiert. Vielmehr nutzte er den Wiederaufbau für eine radikale Neugestaltung: Die Kirche erhielt eine Zwischendecke, um im Untergeschoss Räume für die Gemeinde und den Kindergarten zu schaffen, der Eingang wurde auf die gegenüberliegende Seite verlegt und vom Kirchenschiff ein Joch als Vorhalle abgetrennt. Durch die Gestaltung des Innenraums erhielt der Bau zudem ein stringentes Konzept, das die Wort-Gottes-Theologie der Nachkriegszeit erlebbar in Szene setzt.

Aus Anlass des 60. Jahrestags der Wiedereröffnung der Altmünsterkirche 1960 vereint der Band Beiträge zum architektonischen Wiederaufbau, zum Architekten und zur Ausstattung der Kirche. Übergreifende Texte zum umgebenden Stadtviertel, zur Mainzer Kirchenlandschaft und zur Bedeutung von Gebäuden der Nachkriegszeit für die Denkmalpflege zeigen die Kirche in ihrem größeren Zusammenhang.

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